Schlechtes Wortspiel, um die zwei heutigen Hauptprogrammpunkte in einem Satz zusammenzufassen ... aber der Reihe nach.


Der Bleder See hat einen großen Bruder, nämlich den Bohinj-See (gesprochen: Bochin, und nicht etwa Bohindschi, wie ich zu Beginn meinte ;-)). Zum Baden ist er nur bedingt geeignet, weil er sich aufgrund seiner Größe natürlich deutlich langsamer als der Bleder See aufwärmt, aber in der gesamten Gegend kann man an einiges an Outdoor-Aktivitäten (Kayaken, Wandern, Radfahren) machen. Wir wollten nochmal eine richtige Wanderung machen, bevor wir zum Städtetrip-Teil des Urlaubs kommen, und fuhren deswegen am Bohinj vorbei mit der Seilbahn auf den Vogel hinauf. Eigentlich ein Skigebiet, wurde uns das ganze von diversen Seiten auch als Wandergebiet empfohlen.


Nur dass wir uns darunter etwas ganz anderes vorgestellt hatten. Schon klar, dass es im Hochgebirge etwas karger zugeht, aber nachdem wir eine halbe Stunde über einen Geröllpfad mit Aussicht auf weitere, von der Skisaison hinterlassene Geröllfelder gelaufen waren, beschlossen wir, dass uns dafür unsere Zeit zu kostbar war. In einem Land, das so reich an schöner und intakter Natur ist, erschien uns dieser Pfad einfach eine Zeitverschwendung.


Einziger Lichtblick auf dem Gipfel war die Rückfahrt zur Seilbahn mit dem Sessellift (den wir auf der Hinfahrt nicht genutzt hatten, weil wir nicht wussten, dass sie im Ticketpreis enthaltent ist, und auch, weil wir ja zum Wandern da waren). Von da hatte man wenigstens ein bisschen schöne Aussicht auf die umliegenden Gipfel.


Unten angekommen, hatten wir mit einer Wanderung zum Savica-Wasserfall schnell eine machbare Alternative gefunden. Doch kaum waren wir losgelaufen, fing es an zu regnen. Erst nur ein paar Tropfen, wurde bald ein richtiger Schauer draus. Zuerst waren wir doch guten Mutes, dass es bei dem einen Schauer bleiben würde, und machten es uns für 20 Minuten auf einer Bank unter dem Schirm (den Marcus gegen meinen Ratschlag eingepackt hatte) gemütlich.


Doch als es gerade aufgeklart hatte und wir wieder losgelaufen waren, fing es wieder in voller Stärke an. Da am Himmel auch der letzte helle Fleck verschwunden war und es vielmehr so aussah, als ob sich die Wolken am besagten Vogel festgehängt hatten, beschlossen wir, klein beizugeben, und liefen zum Auto zurück. Aber das Wetter wollte es uns so richtig reindrücken: 10 min, bevor wir am Parkplatz waren, fing der richtige Wolkenbruch an, gegen den auch Jacken und Schirm machtlos waren. Ziemlich triefend retteten wir uns schließlich ins Auto. Somit war uns auch jede Lust vergangen, uns vor Ort ein nettes Café zu suchen. Bis auf einen sehr schnellen Fotostopp (denn auch hier war die Regenpause nur von kurzer Dauer) ging es für uns geradewegs wieder zurück nach Bled - wo uns der Regen dann auch wieder einholte. Aber erst, nachdem wir schon drinnen war - wer zuletzt lacht, lacht am besten :-p.


Somit scheint an Marcus These, dass es hier einfach jeden Nachmittag regnet, durchaus etwas dran zu sein. Aber immerhin unser Abend klang dann versöhnlich aus - bei einem schönen Dinner im Burgrestaurant, das wirklich stilvoll ist, mit einem Glas leckeren Rebollas.


Mit einem wehmütigen Blick verließen wir nach dem Essen das vertraute Panorama - morgen geht es für uns Richtung Piran. Bled war auf jeden Fall die Reise wert und wer weiß, vielleicht kommen wir ja nochmal zu einer anderen Jahreszeit hierher.