Der Abschied heute Morgen von der Bweza Lodge fiel uns schwer. Nicht nur die Aussicht werden wir vermissen, sondern auch die herzliche Atmosphäre, allen voran die süße Aida, die alles managt. Einzig der riesigen Spinne, die unter meinem Rucksack saß, kehre ich gerne den Rücken.


Unser nächstes Ziel war der Bunyonyi-See, zu deutsch "Ort der vielen kleinen Vögel". See der vielen Inseln wäre ebenso passend, denn über eine Fläche von 6000 ha verteilen sich 29 kleine und noch kleinere Inseln.


Viel zu tun gibt es nicht außer die Landschaft zu genießen. Wir versuchten uns am Einbaum-Fahren, legten aber auch einige der Muzungu-Kreisel hin, vor denen der Lonely Planet gewarnt hatte. Manchmal hatte das Kanu aber auch einfach ein Eigenleben ;).

Wir schlafen auf einer Insel mitten im See, auf die der Besitzer als Gag Tiere vom Mburo NP importiert hat: einige Impalas, Kobs und Waterbucks, außerdem zwei Zebras. Zu den Zebras gibt es eine herzerwärmende Geschichte: neben den Wildtieren leben auch noch Esel auf der Insel. Als die Eselstute Jane trächtig war, wurde sie von den Hengsten bedrängt, die sie weiter besteigen wollten. Aber sie hatten ihre Rechnung nicht mit dem Zebra-Gentleman Daniel gemacht, der der Lady zu Hilfe eilte und die Lüstlinge in die Flucht trieb. Auch nach der Geburt von Tochter Grace blieb Daniel seiner Rolle als Beschützer treu und so sieht man die drei immer als Grüppchen über die Insel ziehen.

Angeblich weiß Daniel, dass er bei Jane nicht landen kann, und tut es wirklich nur aus Nächstenliebe.


Das zweite Zebra, ebenfalls ein Hengst, hielt Esel wohl für unter seiner Würde, und hat sich stattdessen den Impalas angeschlossen. Witzigerweise haben die Zebras sich auch im Verhalten an ihre neuen Freunde angepasst: während Daniel ziemlich zutraulich ist und wie die Esel ruhig stehenbleibt, wenn man mit ihm spricht, verschwindet das zweite Zebra, sobald man nur in seine Richtung schaut. Welcome to Disneyland Uganda ;)