Heute durften wir ausschlafen und waren erst um 8 Uhr beim Frühstück. Tatsächlich gibt es kaum friedlichere Orte als eine Lodge, nachdem alle Gäste zum Morning Drive aufgebrochen sind und wir genossen noch einmal die Aussicht, bevor wir uns auf den Weg zum Bwindi Impenetrable NP machten.

Unsere rd. 5stündige Fahrt führte uns aus der Savanne hoch ins Bergland, bis auf 30 km zur Grenze zum Kongo. Wie auch der Rest Ugandas ist die Gegend sehr fruchtbar und wir kamen an zahlreichen Tee- und Kaffeeplantagen und Feldern mit Kartoffeln, Süßkartoffeln, Hirse und Bohnen vorbei.


Fürs Mittagessen machten wir einen Stopp in Kabala, Ronalds Heimatstadt, wo wir in einem sehr neuen und ziemlich fancy eingerichteten Restaurant ein köstliches Yoghurt-Bananen-Erdnussbutter-Shake sowie einen traditionellen Dawaa-Tee (Ingwer, Knoblauch, Zitrone und Honig, schmeckt sehr gesund, aber auch wirklich lecker) zu Samosas genossen. Man hätte auch Pizza oder Croissants haben können, aber die Tatsache, dass der Kellner, gefragt nach der Größe, zuerst Frühlingsrollen mit Croissants verwechselte, ließ uns dann doch an der Authentizität zweifeln. Witzig fand ich auch, dass direkt im Menü stand, dass jedes Essen 30-45 min Vorbereitungszeit braucht - es hat tatsächlich so lange gedauert, obwohl wir die einzige Gäste waren ;). Kein Wunder, dass Ronald normalerweise vorher anruft, um unser Essen zu bestellen.


Das letzte Stück der Fahrt führte über eine sehr buckelige und kurvenreiche Bergstraße, aber in einem anständigen SUV alles kein Problem. Abgelenkt war man nicht durch die tollen Ausblicke, sondern auch wegen der Kinder, die hinter jeder Kurve standen und winkten. Manche wollten Geld, aber eigentlich ist das Ganze wohl nur ein Spiel und sie freuten sich genauso über die Bananen, die wir ihnen gaben. Gut, dass man hier, wenn man am Straßenrand Bananen kauft, nicht nur ein Büschel bekommt, sondern mindestens 30 Minibananen für ein paar tausend Shilling (~80 Cent).


Die letzten 50m hoch zu unserer Lodge waren dann nochmal richtig steil, aber die Anfahrt lohnt sich! Die Bweza Lodge ist ganz neu mit wirklich nettem Personal, verfügt derzeit nur über 4 Bungalows und bietet vom Balkon aus einen wirklich atemberaubenden Blick auf den Nationalpark. Sogar eine Hängematte gibt es auf unserer Terrasse. Einfach paradiesisch ... wen stört da schon, dass es Strom und Internet nur von 18:30 bis 22 Uhr gibt. Kalt wird einem jedenfalls nicht - man kriegt sogar eine Wärmflasche ins Bett gelegt.