Heute ging es für uns zurück nach Kampala, zum letzten Abschnitt unserer Reise. Nach unserem letzten Frühstück im Busch sahen wir uns aber erst noch den Wasserfall aus der Nähe an.


Tatsächlich sind es sogar zwei Wasserfälle, denn neben dem Murchison-Fall gibt es auch noch den Uhuru-Fall (Uhuru ist Kisuaheli für Freiheit und er wurde so genannt, weil er im selben Jahr entstand, in dem Uganda unabhängig wurde). Man kann einen kurzen Weg direkt zum Murchison Fall nehmen oder für einen längeren 15 USD bezahlen, der einen dafür aber auch an schöne Aussichtpunkte von unten und gegenüber führt.


All das erklärte uns ein Ranger, während er liebevoll eine Karte in den Sand zeichnete. Man muss es den Leuten lassen - die meisten sind wirklich sehr freundlich und enthusiastisch, und das, obwohl sie wahrscheinlich 20 Mal am Tag dasselbe erzählen, und sogar bei drögen Tätigkeiten wie Tore öffnen. Service wird definitiv groß geschrieben in Uganda.

Wir entschieden uns für den längeren Weg, der sich auch wirklich gelohnt hat. Wie sich der mächtige Nil durch eine 7m breite Schlucht zwängt, ist einfach aus jeder Perspektive ein faszinierender Anblick.


Fairerweise müsste der Wasserfall übrigens Baker Fall heißen, denn es war Sir und Lady Baker, die ihn als erste Weiße besuchten. Sie entschieden sich, warum auch immer, allerdings dafür, ihn nach dem Vorsitzenden der Royal Geographic Society zu benennen. Immerhin hat man im Nachhinein den Pfad nach ihnen benannt.


Auf der Rückfahrt hatten wir dann noch ein nettes Erlebnis: auf halber Strecke kam uns nämlich Ronald entgegen. Er war mit einer anderen Gruppe unterwegs zum Murchison Fall NP. Dass wir alle gespannt auf Whatsapp starrten, um zu sehen, wo wir uns treffen würden, und uns dann lachend in die Arme fielen, zeigt, was für eine besondere Freundschaft zwischen uns während der Tour gewachsen ist. Noch ein Geschenk Ugandas.


Der Rest der Fahrt war unspektakulär - oder eben so unspektakulär, wie Autofahren in Uganda sein kann. Es gibt am Wegrand immer etwas zu sehen, weswegen ich mal ein paar Videos aufgenommen habe, die hoffentlich einen Eindruck vermitteln können. 


Uganda ist zweifelsohne ein Dritte Welt-Land, aber zumindest auf dem Land kommen die Leute ganz gut zurecht, da sie das meiste von dem, was sie brauchen, selbst anbauen. Wasser wird aus den Brunnen geholt, gekocht wird mit Kohle, Strom braucht man nicht viel. Die Leute sind, in Ermangelung anderer Perspektiven, daher nicht unzufrieden mit dem, was sie haben und von externen Krisen nicht wirklich betroffen. So hat es uns jedenfalls Ronald erklärt und wenn man durch die Dörfer fährt, kann man das durchaus glauben.