Die Busfahrt war erfreulich angenehm und dauerte statt der angekündigten 10 h auch nur 8. So kam es, dass wir, nachdem wir eine kleine Massenstreiterei unter den Taxifahrern ausgelöst hatten, schon um 20 nach 6 vor dem Hotel unserer Wahl standen.


Laut Lonely Planet hätte das angeschlossene Café um 6 Uhr öffnen sollen, aber es dauerte bis 7:20, bis jemand auf unser Klingeln und Klopfen reagierte.


Die Dame, die uns öffnete, sprach nur rudimentär Englisch, schaffte es aber, uns zu erklären, dass ein Zimmer mit Bett, aber ohne Bad 35 Dollar PRO PERSON kosten sollte. Wenn man bedenkt, dass wir bisher nie mehr als 50€ für ein Zimmer mit Bad ausgegeben haben, war das ein stolzer Preis.


Nach einigem Hin und Her, Verweisen auf den Lonely Planet, wo der Preis mit 40€ angegeben war, und einem Telefonat mit jemandem, der Englisch sprach, konnten wir uns auf 40€ einigen und wir beschlossen, zumindest für eine Nacht zu bleiben.


Was wir nicht bedacht hatten, war, dass im Innenhof, an den die Zimmer angrenzten und der als Restaurant fungierte, permanent lautstark Musik gespielt wurde. Und mit iranischer Musik, gleich ob Pop oder traditionell, verhält es sich so: 15 min lang findet man sie exotisch und interessant. Nach 30 min findet man, dass sie anfängt, sich zu wiederholen. Und nach 1h kann man die Vierteltonschritte und den klagenden Gesang nicht mehr ertragen.

Iraner hingegen stehen total auf ihre Musik und spielen sie sofort ab, sobald mal irgendwo 5 min Stille herrscht. Jetzt versteht ihr auch, warum wir uns so nach der Stille in der Wüste sehnen ;).


Jedenfalls war das Zimmer also für Schlafnachholen nur mittelprächtig geeignet. Da auch von den drei Duschen nur eine brauchbar war und wir am nächsten Tag viel zu spät Frühstück bekamen, obwohl wir gesagt hatten, wann wir losmüssen, gibt es für das Keykhosro definitiv keine Empfehlung.


Den Rest des Tages verbrachten wir damit, unseren Ausflug in die Kaluts (Wüste) zu planen - wobei die Angebote von 125€ bis zu 300€ reichten - und auf dem Bazar Gewürze und Datteln zu kaufen. Architektonisch gab er außer einem sehr atmosphärischen Teehaus wenig her. Und willige Verkäufer zu finden, war auch nicht leicht - die meisten scheinen Berührungsängste mit Touristen zu haben, obwohl es gar nicht mal so wenige davon hier gibt.


Aber letztendlich waren wir mit allem erfolgreich und hoffen jetzt nur noch, dass die Übernachtung wirklich in der Wüste und nicht in einem Camp stattfindet (meine Fangfrage war "Gibt es eine Toilette?" ;)).


Geschlafen: Keykhosro (--)

Gegessen: Keykhosro (+)