Hier sind wir also - unsere erste Reise nach Afrika. Manche haben uns für verrückt erklärt, weil wir uns nicht was "Einfacheres" wie Namibia oder Südafrika ausgesucht haben. Unser Guide Ronald hingegen meinte, dass wir genau die richtige Wahl getroffen hätten, weil Uganda alles vereint, was Afrika interessant macht. Und nach unserem ersten Tag hier sind wir geneigt, ihm zuzustimmen. Aber der Reihe nach ...


Unsere Anreise mit Brüssel Airlines war angenehm unspektakulär. Das System, bei dem bei einem Zwischenhalt in Kigali, Ruanda, ein Teil der Passagiere von Bord geht, damit andere mit Reiseziel Brüssel wieder einsteigen können, die dann wiederum einen Zwischenstop am ursprünglichen Ziel Entebbe haben, mutet kompliziert an, funktioniert aber reibungslos (und scheint dem Flugplan nach bei allen Reisezielen in Afrika praktiziert zu werden).


Reibungslos war auch die Einreise. Einmal alle Dokumente vorgezeigt, hatten wir 5 min später unser im Vorhinein beantragtes Visum im Pass. 


Der kurzfristig mit Hilfe des Hotels organisierte Transfer schien auch funktioniert zu haben, jedenfalls wartete jemand mit Schild mit unserem Namen. Als wir dann allerdings im Hotel waren, waren die überrascht, dass wir schon da waren, weil sie den Fahrer angeblich gerade erst losgeschickt hatten. Aber uns egal, wir waren froh, nach insgesamt 20h Reise endlich in unserem Zimmer anzukommen.


Da wir wussten, dass wir hier nur wenig Zeit verbringen würden, hatten wir uns für etwas Preisgünstiges in Flughafennähe entschieden. Ziemlich in die Jahre gekommen, aber trotzdem sehr sauber und mit Service, der sich wirklich bemühte, war das Peniel Beach Hotel keine schlechte Wahl - selbst wenn man auf grundlegende Dinge wie einen Fön oder Duschvorhang verzichten musste ;). Dafür war das Frühstück mit Omelett und gebratener Plantain (süße Kochbanane) überraschend lecker.


Ziemlich pünktlich wurden wir dann am nächsten Morgen um 8 Uhr von Ronald abgeholt, der sich als wirklicher Goldgriff entpuppt. Unterwegs nach Fort Portal (Fahrzeit 5h für rd. 300 km), obwohl wegen Feiertag wenig Verkehr herrschte und die Straßen größtenteils ganz gut sind) erklärte er uns jede Menge über Land und Leute und ist auch sonst einfach ein extrem netter Zeitgenosse. Und auch bei der Wahl von Restaurant und Lodge übertraf er alle Erwartungen. 


Unser Mittagessen bestand aus einem landestypischen Buffet: als Basis ein Brei aus matoke, der neutralen Kochbanane, die hier büschelweise auf Motorrädern transportiert wird; posho, eine Art sehr fester Brei aus Maismehl; gekochte Yams; "irische" Kartoffeln und/oder Kürbis. Da all das ziemlich geschmacksneutral ist, wird es mit einer oder mehreren Soßen garniert, z.B. aus Bohnen oder Erdnüssen. Das klingt sehr nüchtern, schmeckt aber wirklich recht lecker, ist gut verträglich und auch noch vegan. Dazu kommt, dass alles lokal angebaut ist und Obst und Gemüse sehr frisch sind - die Avocados sind z.B. riesig und sehr gut. 


So gestärkt ging es dann nochmal eine Stunde weiter zum Kibale National Park, wo wir gleich von einer Gruppe Paviane begrüßt wurden. Ein männliches Exemplar fand unsere Motorhaube sehr spannend und bot uns dort tiefgehende Einblicke in männliche Reproduktionsorgane *gg*.


Hier im Park hat Ronald für uns ein Banda (Bungalow mit Zeltwand und Terrasse) im Kibale Forest Camp reserviert, einer traumhaften Anlage mitten im Dschungel. Da die Hauptsaison wohl erst in paar Wochen beginnt, sind außer uns nur eine Handvoll anderer Gäste da, was das Personal aber nicht daran hindert, vom Vier-Gänge-Menü bis zum Lagerfeuer das volle Programm anzubieten. 


Die Zeit bis zum Sonnenuntergang vertrieben wir uns mit einem Spaziergang auf dem Weg rund um die Lodge, bei dem wir hoch oben in den Wipfeln eine Gruppe schwarz-weißer Colobusaffen entdeckten. Und ansonsten ist die Atmosphäre hier einfach so toll, dass man auch nur dasitzen und der unglaublichen Dschungelgeräuschkulisse lauschen kann.