... allerdings nicht zu Kamele, obwohl ein Kamelritt durchaus auf dem Programm stand. Aber der Reihe nach.


Der Morgen begann für uns nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht (wenn Stadtkinder im Freien übernachten ...) um 6, weil wir auf keinen Fall den Sonnenaufgang verpassen wollten. Der ließ allerdings bis fast halb acht auf sich warten - da waren dann auch die Franzosen wach, was gut am steigenden Lärmpegel erkennbar war. Das bestätigte uns auch nochmal in unserer Entscheidung, nach dem Frühstück zurück ins Dorf und von da weiter nach Aqaba zu fahren. Einzige Alternative wäre nämlich gewesen, einen weiteren Tag mit den vier zu verbringen, und die Aussicht war wenig verlockend, so beeindruckend die Landschaft auch war.


Dafür gönnten wir uns dann vor der Abfahrt noch einen zugebenermaßen sehr touristischen Kamelritt - aber hey, man kann doch ein Wüstenland nicht verlassen, ohne auf einem Kamel gesessen zu haben?


Bei der Vermittlung des Kamelritts passierte es uns zum ersten Mal, dass uns jemand "übers Ohr hauen" wollte. Er verlangte nämlich einfach 5 JD (~ 6€) pro Kamel mehr, als es hätte kosten sollen. 


Der Preis kam uns zu hoch vor und so fragten wir einfach die nächsten Beduinen, die uns auch sofort bereitwillig den gewünschten Kameltrip organisierten. Allerdings hätten sie uns wohl nicht von sich aus angequatscht, wie man es bei so einem Touristen-Hot Spot eigentlich erwarten würde. Auch das ist sehr angenehm hier - die Leute helfen bereitwillig, aber eben nur auf Nachfrage.


Nach einer Stunde Durchschütteln (keine Ahnung, wie Lawrence das tagelang ausgehalten hat) hieß es dann wirklich "Auf nach Aqaba".


Bzw. nach Tala Bay 12 km südlich davon. Denn Aqaba Stadt liegt zwar auch am Roten Meer, dort gibt es allerdings keine Spots zum Schnorcheln und Tauchen. Weil die Hauptattraktion von Aqaba aber nun einmaö unter der Meeresoberfläche liegt, hatten wir uns also in einem Taucher-Camp direkt vor Ort eingemietet.


Der Unterschied zu Wadi Rum hätte größer nicht sein können. Von epischer, aber menschenfeindlicher Wüste in ein Post-Hippie-Taucherdorf mit Chill Out-Lounges und Pool 3 min vom Strand. Jordanien ist wirklich ein Land, wo man alles erleben kann.


Natürlich zog es uns am Nachmittag dann auch gleich ins Wasser. Es war Freitag und der Strand entsprechend voll, allerdings mehr mit Grillparties als mit Wassersportlern. Dementsprechend war abee auch der Sauberkeitsstandard - eher weniger geeignet zum Sonnenanbeten. 


Aber unter Wasser bot sich zum Glück ein ganz anderer Anblick: wunderbar intakte und dicht bevölkerte Korallenriffe mit Fischen in allen Regenbogenfarben. Ich war tatsächlich zum ersten Mal schnorcheln und einfach begeistert von der Vielfalt und dem Abwechslungsreichtum der Unterwasserwelt! Und das alles direkt vom Strand aus erreichbar. Echt großartig!


Abends waren wir noch kurz in der Stadt, wobei es da wirklich nicht viel zu sehen gibt. Am bemerkenswertesten war noch die jordanische Street Art ;).