Ursprünglich waren wir nach Sanandaj gekommen, um uns auch das Howraman-Tal anzusehen. Den Plan hatten wir dann wieder aufgegeben, weil Hoda meinte, dass es zu weit für einen Tagesausflug sei.


Dann aber trafen wir einen Taxifahrer, der uns unbedingt dorthin bringen wollte. Er ging sogar soweit, dass er, als wir bei Hodas Zuhause angekommen waren, auszusteigen und auf Hoda einzuquatschen, dass sie uns überzeugen sollte, dorthin zu fahren.


Seine Hartnäckigkeit zeigte Erfolg - nach einigen telefonischen Verhandlungen hatten wir ausgemacht, dass er uns um 6 Uhr morgens abholen sollte.


Statt ihm stand dann sein Vater um 5:50 vor unserer Tür. Bis wir das Tal erreicht hatten, war er ziemlich schweigsam, aber nachdem wir erst um halb zwei im Bett gewesen waren, hatten wir ohnehin Schlaf nachzuholen.


Aber als wir dann im Tal angekommen waren, wurde er gesprächiger. Zwar war er offensichtlich noch nie hier gewesen, aber er ließ es sich nicht nehmen, überall nachzufragen und uns dann entsprechend rumzuführen.

Das Tal selbst war wirklich traumhaft schön - zerklüftete Berghänge, soweit das Auge reichte, nur unterbrochen von den traditionellen terrassenförmig angeordneten Häusern, bei denen das Dach des unteren Hauses den Hof des oberen bildet.


Gegen 10:30 fing es jedoch an, wirklich heiß zu werden - unser Fahrer packte uns also wieder ein und es ging erstmal zu einem frühen Mittagessen.


Die Rückfahrt dauerte wieder 3h und da machte es sich allmählich bemerkbar, dass unser Wagen nicht über eine Klimaanlage verfügte.

Aber auch hier weiß der geneigte Fahrer Rat - man hält einfach am Straßenrand an und steigt einige Meter hinab zum nächsten Gebirgsbach, an dessen Ufer es ungefähr 10 Grad kühler als auf der Straße ist. Dann die Füße ins eiskalte Wasser - und schon ist man zumindest für die nächste halbe Stunde erfrischt.


Weitere Stopps gab es für Tee und Obst - anscheinend gehört das bei einem Ausflug hier einfach dazu.


Zurück in Sanandaj hatten wir dann noch Zeit, uns ausführlich von Hodas Familie verabzuschieden, bevor es mit Nachtbus nach Esfahan ging. Als Fremde gekommen, hatten wir nun wirklich das Gefühl, Freunde zu verlassen (und das nicht nur wegen der Massen an Essen, die wir für die Fahrt mitbekamen).

Perser sagen gerne "Inshallah" (so Gott will), wenn sie ihre Hoffnung auf etwas ausdrücken wollen - Inshallah werden wir wieder nach Sanandaj kommen!